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Gemeinde Aldenhoven

Dürboslar

Dürboslar liegt etwa 2 km nordwestlich von Aldenhoven entfernt. Dür = Dornen, bos = der Busch, lar = die lichte Stelle. Der Name erklärt: Da ist einst im Dornengebüsch eine lichte Stelle gewesen, an der drei Gehöfte entstanden sind.

Es ist anzunehmen, daß es sich dabei um die Burg, den Biemerhof und den Junkershof gehandelt hat. Sie sind schon im Jahre 898 in einer Urkunde erwähnt.

Von der Burg gibt es eine zuverlässige Urkunde aus dem Jahr 1478. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist der Bau der Burg stark verändert worden, um 1840 wurde das Herrenhaus neu errichtet.

Burg Dürboslar

In Dürboslar hat es im 12.-13. Jahrhundert wohl schon eine Kapelle gegeben, die Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer Kirche erweitert wurde. Schon diese Kapelle war der hl. Ursula geweiht. 1904-1906 wurde die jetzige dreischiffige Hallenkirche gebaut. Sie blieb im 2. Weltkrieg unzerstört, obwohl der Befehl zur Sprengung schon erteilt war.

Die erste Dürboslarer Schule 1820 eingerichtet. 1841 wurde eine neue Schule gebaut, die auch heute noch steht, allerdings nicht mehr als Schule benutzt wird. Durch den Schulleiter der früheren Kath. Volksschule Dürboslar ist noch einiges über die 1820 eingerichtete Volksschule zu erfahren. Er hat es in der Schulchronik niedergeschrieben. Lehrer Heinrich Haas war 1886 in Rödingen geboren und seit dem 1. Oktober 1909 mit kurzer Unterbrechung bis 1951, also 42 Jahre lang, in Dürboslar als Lehrer und Schulleiter tätig.

Herr Haas schreibt in der Chronik u.a., was er von seiner Schwiegermutter erfahren hat: Sie hat erzählt, daß ihre Mutter noch in diesem ersten Schulgebäude zur Schule gegangen sei. Es muß um 1830 gewesen sein. Man habe zuwenig Bänke gehabt, viele Kinder hätten während der Unterrichtszeit auf dem Erdboden gesessen. Mit der Schulpflicht habe man es damals auch noch nicht so genau genommen. Viele Schüler seien nur in den Wintermonaten zur Schule gekommen.

Katholische Kirche Dürboslar

Herr Haas schildert dann die Schulverhältnisse in den Kriegsjahren 1943/44, als die Einflüge der amerikanischen und englischen Luftwaffe von Tag zu Tag zunahmen. In der Chronik ist zu lesen:

"Der Schulunterricht wurde immer mehr durch Luftalarm unterbrochen. Nach nächtlichem Alarm kamen die Kinder unausgeschlafen zur Schule, was die Schularbeit sehr hemmte. Solche Nächte, wo die Sirenen heulten, Feindgeschwader durch die Lüfte brausten, Flakgeschütze donnerten, in der Luft Geschosse krepierten, Maschinengewehre und Bordkanonen in den Lüften bellten, Flugzeuge hier und da brennend zu Boden stürzten, der Widerschein brennender Städte den Nachthimmel rötete, waren grauenvoll.

Ab September 1944 gab es keinen Unterricht mehr. Der damals 58jährige Lehrer mußte helfen, Panzergräben auszuheben. Am 9, Oktober 1944 wurde Dürboslar von Zivilpersonen geräumt. Die Bauern banden zwei Kühe an ihren Karren und flüchteten in den Kreis Bergheim. Die übrigen Dorfbewohner wurden mit der Bahn bis nach Sachsen evakuiert."

Am 8. Mai 1945 war der Krieg zu Ende. Die ersten Dürboslarer kehrten in ihr Heimatdorf zurück. Manche Häuser waren völlig verschwunden, andere lagen in Trümmern, andere waren von Kanonenkugeln getroffen. Es gab kein elektrisches Licht mehr, keine Wasserleitung, dazu herrschte eine große Ratten- und Mäuseplage. Eine einzige Dorfpumpe lieferte das Trinkwasser für alle Dorfbewohner. Putzwasser holte man aus dem Burggraben. Qualmende Petroleumlampen spendeten abends spärliches Licht. Die Felder glichen einer Steppe aus Disteln.


Das Wappen von Dürboslar

Wappen Dürboslar

In Rot über einem goldenen (gelben) aufgerichteten Pfeil zwei gekreuzte, mit den Spitzen nach oben gerichtete silberne (weiße) Schwerter. Das Wappen weist auf die frühe, seit 896 bestehende Verbindung des Ortes zum Stift Essen hin.


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