Aldenhoven
Aldenhoven ist seit Mitte des 17. Jahrhundert Marienwallfahrtsort. Nach der Chronik fand der Bürger Dietrich Mülfahrt aus Aldenhoven 1654 in einem Lindenbaum ein Bild der Mutter Gottes. Jeden Abend hielt er mit seinen Freunden Johann Gatzweiler und Peter Lennartz dort eine Andacht. Dabei sahen sie ein wunderbares Leuchten, als ob Kerzen gebrannt hätten. Mülfahrt und seine Freunde benachrichtigten den Pastor, der das Marienbild daraufhin in die Pfarrkirche bringen ließ. An der Stelle, wo sie die Lichterscheinung gesehen hatten, ließ Herzog Philipp Wilhelm von Jülich im Jahre 1659 die Gnadenkapelle mit einem barocken Hochaltar incl. Kreuzigungsgruppe erbauen. In der Kapelle wird das Gnadenbild bis heute aufbewahrt und Maria unter dem Namen "Zuflucht der Sünder" verehrt. Vorbild für die Kapelle war damals das bayerische Marienheiligtum in Altötting, wenn die Ausführung auch in sehr viel kleinerem Maßstab erfolgte. In den Jahren 1655 ff. ereigneten sich anlässlich von Pilgerfahrten nach Aldenhoven zahlreiche Wunder, von denen ein großer Teil auch amtlich registriert wurde. In den Jahren 2015/2016 wurde die Gnadenkapelle aufgrund der aufgetretenen Feuchtigkeitsschäden umfangreich saniert und instand gesetzt.
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Aldenhoven ist auch der Ort des "Garekicker", dem auf dem heutigen Place d'Albert ein Denkmal gesetzt wurde. Im Schatten des Alten Turms erhielt dieses sprichwörtliche Sinnbild des Alt-Aldenhoveners einen Ehrenplatz in Lebensgröße. Der Garekicker steht dort mit Blick auf die Madonnen-Statue im Alten Turm. Es ist die figürliche Darstellung eines wohlproportionierten Mannes mittleren Alters, der in "Feiertagsstellung" lässig aus der halbgeschlossenen Haustür lehnt und dabei Ausschau haltend genüßlich seine Pfeife raucht, während sein Fuß auf einem Bänkchen ruht.
So soll er eben ausgesehen haben, der typische Aldenhovener Anfang des 20. Jahrhunderts - eben der "Garekicker". Dieser Mann soll ein Stück Mentalität aus der Blütezeit des Wallfahrtsortes verkörpern: Zahllose Prozessionen durchquerten damals den Ort auf dem Weg zur Gottesmutter. Die Aldenhovener aber sollen sich meist auf die Rolle des interessiert Zuschauenden beschränkt haben; schließlich hatten sie ja das ganze Jahr über engen Kontakt zu ihrer Kirche. Sie schauten aus den damals typischen Haustüren, die zweigeteilt waren und im Dialekt "Gare" hießen. Der "Kicker" ist der Seher oder Schauende.