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Gemeinde Aldenhoven

Aldenhoven

Aldenhoven ist der Zentralort der Gemeinde; er wurde erstmals 922 in einer Urkunde erwähnt. Der Name Aldenhoven ist aus "alde hof" (Alter Hof) entstanden.

Die katholische Kirche St. Martin

katholische Kirche St. Martin Aldenhoven

Eines der Wahrzeichen Aldenhovens ist die kath. Pfarrkirche St.Martinus, die laut einer Inschrift im Grundstein im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Sie wurde an der Stelle einer kleinen Feldkirche errichtet, die für mehere Dörfer als Gotteshaus gedient hatte. Die Kirche, deren Bau im Jahre 1516 fertiggestellt wurde, war eine Hallenkirche im gotischen Baustil. Der Turm war 64 m hoch und weithin im Jülicher Land zu sehen. Der Bitterleidenaltar war das wertvollste Kunstwerk in dieser Kirche. Er wurde um 1510 in Antwerpen geschnitzt. Im 2. Weltkrieg wurde er zusammen mit der Kirche zerstört; lediglich die auf Holz gemalten Flügel und ein ganz geringer Teil der Schnitzereien konnten stark beschädigt gerettet werden. Sie sind inzwischen restauriert und lassen die Pracht und Kostbarkeit des Altars erahnen. An gleicher Stelle steht heute die neue Kirche, die 1949/53 fertiggestellt wurde und deren Türme jetzt 42 m hoch sind.

Marienwallfahrt und Gnadenkapelle

Gnadenkapelle Aldenhoven

Aldenhoven ist seit Mitte des 17. Jahrhundert Marienwallfahrtsort. Nach der Chronik fand der Bürger Dietrich Mülfahrt aus Aldenhoven 1654 in einem Lindenbaum ein Bild der Mutter Gottes. Jeden Abend hielt er mit seinen Freunden Johann Gatzweiler und Peter Lennartz dort eine Andacht. Dabei sahen sie ein wunderbares Leuchten, als ob Kerzen gebrannt hätten. Mülfahrt und seine Freunde benachrichtigten den Pastor, der das Marienbild daraufhin in die Pfarrkirche bringen ließ. An der Stelle, wo sie die Lichterscheinung gesehen hatten, ließ Herzog Philipp Wilhelm von Jülich im Jahre 1659 die Gnadenkapelle mit einem barocken Hochaltar incl. Kreuzigungsgruppe erbauen. In der Kapelle wird das Gnadenbild bis heute aufbewahrt und Maria unter dem Namen "Zuflucht der Sünder" verehrt. Vorbild für die Kapelle war damals das bayerische Marienheiligtum in Altötting, wenn die Ausführung auch in sehr viel kleinerem Maßstab erfolgte. In den Jahren 1655 ff. ereigneten sich anlässlich von Pilgerfahrten nach Aldenhoven zahlreiche Wunder, von denen ein großer Teil auch amtlich registriert wurde. In den Jahren 2015/2016 wurde die Gnadenkapelle aufgrund der aufgetretenen Feuchtigkeitsschäden umfangreich saniert und instand gesetzt.

Der Alte Turm

Alter Turm Aldenhoven

Ein weiteres Wahrzeichen Aldenhovens ist der Alte Turm. Er ist einer der ganz wenigen sichtbaren Reste der Befestigungsanlage, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Der Alte Turm gehörte zum Aachener Tor. Er wurde in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut, nachdem er mit der Zeit zur Ruine verfallen war. Aufgrund der angebrachten Mosaiktafeln ist er ein Symbol für die Partnerschaft mit der französischen Stadt Albert. Heute ist dort das Schützenmuseum der Aldenhovener Schützenbruderschaft untergebracht.

Das Ludwig-Gall-Haus

Ludwig-Gall-Haus Aldenhoven

Zu den ältesten Häusern Aldenhovens zählt das heutige Ludwig-Gall-Haus. Der älteste Teil des Hauses stammt von der Peter-Pauls-Kapelle, die um 1430 errichtet wurde. Bis 1790 wurde hier gelegentlich der Gottesdienst gehalten; erkennbar sind aus dieser Zeit noch zwei Fenster im gotischen Baustil. Im Jahre 1793 benutzten die Franzosen das Haus als Militärlazarett. 1816 richteten die Preußen hier ein Schöffengericht ein. 1823 wurde es zum Friedensgericht umgebaut. Die Fassade erhielt ihr jetziges Aussehen. Ihr Baustil entsprach dem damaligen klassizistischen Zeitempfinden, der viele Behördenbauten auszeichnete. Aus dieser Zeit stammt auch eine lateinische Steininschrift, die übersetzt lautet: "Als Gerichtshof durch die Gnade des Königs und durch die Mithilfe der Bürger wiedererrichtet." Bis 1892 befand sich in diesem Haus das Bürgermeisteramt Aldenhovens. Danach übernahm die Justizverwaltung das Gebäude. Hier war u.a. das Grundbuchamt von Aldenhoven untergebracht. Von 1933 bis 1961 war es Sitz der Amtsverwaltung Aldenhoven. Deshalb heißt es im Volksmund auch heute noch "Altes Rathaus". Nachdem das Gebäude 1971 renoviert worden war, wurde es zum Freizeitzentrum ausgebaut. Es beherbert heute u.a. Unterrichtsräume für die VHS und die Hauptschule und das Trauzimmer. Seit 1984 heißt es Ludwig-Gall-Haus; benannt nach dem 1791 in Aldenhoven geborenen Sozialreformer Ludwig Gall.

Rathaus - Sitz der Gemeindeverwaltung

Rathaus der Gemeinde Aldenhoven

Sitz der Gemeindeverwaltung ist heute das neue Rathaus, das 1961 gebaut wurde. Damals beherbergte es allerdings noch die Amtsverwaltung.

Aldenhoven und der Garekicker

Garekicker Aldenhoven

Aldenhoven ist auch der Ort des "Garekicker", dem auf dem heutigen Place d'Albert ein Denkmal gesetzt wurde. Im Schatten des Alten Turms erhielt dieses sprichwörtliche Sinnbild des Alt-Aldenhoveners einen Ehrenplatz in Lebensgröße. Der Garekicker steht dort mit Blick auf die Madonnen-Statue im Alten Turm. Es ist die figürliche Darstellung eines wohlproportionierten Mannes mittleren Alters, der in "Feiertagsstellung" lässig aus der halbgeschlossenen Haustür lehnt und dabei Ausschau haltend genüßlich seine Pfeife raucht, während sein Fuß auf einem Bänkchen ruht.

So soll er eben ausgesehen haben, der typische Aldenhovener Anfang des 20. Jahrhunderts - eben der "Garekicker". Dieser Mann soll ein Stück Mentalität aus der Blütezeit des Wallfahrtsortes verkörpern: Zahllose Prozessionen durchquerten damals den Ort auf dem Weg zur Gottesmutter. Die Aldenhovener aber sollen sich meist auf die Rolle des interessiert Zuschauenden beschränkt haben; schließlich hatten sie ja das ganze Jahr über engen Kontakt zu ihrer Kirche. Sie schauten aus den damals typischen Haustüren, die zweigeteilt waren und im Dialekt "Gare" hießen. Der "Kicker" ist der Seher oder Schauende.

Wappen von Aldenhoven

Wappen Aldenhoven

Das Wappen von Aldenhoven zeigt in blau drei nebeneinander stehende goldene (gelbe) sechsstrahlige Sterne und drei silberne (weiße) Lilien in der Anordnung 2:1. Das Wappen entstand in Anlehnung an das alte Schöffensiegel aus dem Jahre 1543. Die Sterne und die Lilien stehen als Symbol für die Mutter Gottes.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Dr.-Ing. Stromberg
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